Was ist ein Read Deck? Und was ist der Unterschied zu einem Pitch Deck?

Ein Read Deck ist eine spezielle Art von Präsentation, die vor allem von Start-ups verwendet wird, um dein Geschäftskonzept potenziellen Investoren oder Partnern vorzustellen. Im Gegensatz zu einem Pitch Deck, das für eine mündliche Präsentation gedacht ist und oft visuell ansprechend gestaltet ist, ist ein Read Deck so konzipiert, dass es eigenständig gelesen werden kann und alle notwendigen Informationen enthält, um das Geschäftsmodell zu verstehen, ohne dass der Gründer zusätzliche Erklärungen liefern muss.

Merkmale eines Read Decks

  • Inhalt: Ein Read Deck umfasst alle wesentlichen Inhalte eines Businessplans und sollte etwa 25 bis 40 Folien enthalten. Es beschreibt das Unternehmen, das Produkt, das Geschäftsmodell, die Marktanalyse, das Team und die Finanzplanung detailliert
  • Selbstständigkeit: Jede Folie muss für sich verständlich sein, sodass der Leser die Informationen ohne weitere Erläuterungen erfassen kann. Dies erfordert eine klare Struktur und prägnante Formulierungen
  • Zielgruppe: Die Hauptzielgruppe für ein Read Deck sind Investoren, aber auch Jurymitglieder bei Wettbewerben oder Bankberater. Es dient als erste Grundlage, um das Geschäftsmodell einzuschätzen
  • Gestaltung: Während visuelle Elemente in einem Pitch Deck wichtig sind, sollte ein Read Deck mehr Text und erklärende Inhalte enthalten. Grafiken und Diagramme sind nützlich, um komplexe Informationen zu veranschaulichen, sollten jedoch nicht überladen sein

Ein Read Deck ist ein unverzichtbares Werkzeug für Start-ups, um ihre Geschäftsidee umfassend und verständlich zu präsentieren. Es sollte so gestaltet sein, dass es den Lesern ermöglicht, die Kernpunkte des Unternehmensmodells klar zu erfassen und zu verstehen, ohne dass eine mündliche Präsentation erforderlich ist.

Welche Inhalte sollte ein Read Deck enthalten?

Ein Read Deck sollte folgende wesentliche Inhalte enthalten:

Struktur und Umfang

  • Etwa 25-40 Folien
  • Detailliertere Informationen als ein Pitch Deck
  • Jede Folie muss für sich verständlich sein

Kernelemente

  • Executive Summary: Kurze Zusammenfassung des Geschäftskonzepts
  • Problem und Lösung: Darstellung des adressierten Problems und der eigenen Lösung
  • Produkt/Dienstleistung: Ausführliche Beschreibung des Angebots
  • Geschäftsmodell: Erklärung, wie Umsätze generiert werden
  • Markt- und Wettbewerbsanalyse: Detaillierte Analyse von Zielmarkt und Konkurrenz
  • Marketing und Vertrieb: Strategie zur Kundengewinnung
  • Team: Vorstellung der Gründer und Schlüsselpersonen
  • Finanzplanung: Umsatz- und Cashflow-Prognosen für 5 Jahre, Kapitalbedarf
  • Realisierungsfahrplan: Timeline mit Meilensteinen
  • Chancen und Risiken: SWOT-Analyse

Zusätzliche Elemente

  • Informationen zu Sales-Zyklen, Kundenakquisekosten und Customer Lifetime Value
  • Detaillierte Produktbeschreibungen und technische Spezifikationen
  • Ausführliche Marktdaten und -analysen
  • Erklärende Grafiken und Diagramme

Das Read Deck sollte alle wesentlichen Informationen enthalten, die ein Investor oder Jurymitglied benötigt, um das Geschäftsmodell vollständig zu verstehen und zu bewerten, ohne dass zusätzliche mündliche Erklärungen nötig sind.

Welche Fehler sollte man beim Erstellen eines Read Decks vermeiden?

Beim Erstellen eines Read Decks sollten folgende häufige Fehler vermieden werden:

  1. Zu viel Text und zu kleine Schrift: Das Read Deck sollte übersichtlich und leicht lesbar sein. Verwende eine ausreichend große Schriftgröße (mindestens 28 Punkt) und begrenze den Text auf maximal drei Hauptpunkte pro Folie.
  2. Uneinheitliches Design: Achte auf ein konsistentes Layout, einheitliche Schriftgrößen, -farben und Abstände. Das Design sollte professionell wirken und zur Corporate Identity des Unternehmens passen.
  3. Überladene Folien: Vermeide es, zu viele Informationen auf eine Folie zu packen. Jede Folie sollte innerhalb weniger Sekunden erfassbar sein.
  4. Mangelnde Struktur: Eine klare, logische Struktur ist essentiell. Stelle sicher, dass der Aufbau des Decks schlüssig ist und alle wichtigen Punkte abdeckt.
  5. Fehlende Selbsterklärung: Da das Read Deck ohne mündliche Erläuterungen auskommen muss, sollte jede Folie für sich verständlich sei.
  6. Vernachlässigung visueller Elemente: Nutze Grafiken, Diagramme und Bilder, um Informationen anschaulich darzustellen und das Deck visuell ansprechend zu gestalten.
  7. Unklare Botschaft: Vermeide Fachjargon und stelle sicher, dass deine Kernbotschaft klar und prägnant vermittelt wird.
  8. Zu lange Präsentation: Halte das Read Deck kompakt. Ein Umfang von 25-30 Inhaltsfolien (plus Deck- und Zwischenblätter) ist ideal.
  9. Vernachlässigung wichtiger Inhalte: Stelle sicher, dass alle wesentlichen Aspekte wie Geschäftsmodell, Marktanalyse, Team und Finanzplanung enthalten sind.
  10. Mangelnde Anpassung an die Zielgruppe: Das Read Deck sollte auf die spezifischen Interessen und Bedürfnisse der Leser / zugeschnitten sei. Bedenke, dass die Investoren ggf. kein Fachpublukim sind.

Durch die Vermeidung dieser Fehler erhöhst du die Chancen, dass dein Read Deck die gewünschte Wirkung erzielt und dein Geschäftskonzept überzeugend präsentiert.

Wie kann ich sicherstellen, dass jede Folie im Read Deck eine klare Aussage hat?

Um sicherzustellen, dass jede Folie in deinem Read Deck eine klare Aussage hat, kannst du folgende Strategien anwenden:

  • Eine Botschaft pro Folie: Konzentriere dich auf eine Hauptaussage pro Folie. Vermeide es, zu viele Informationen auf einer Folie unterzubringen.
  • Klare Überschriften: Verwende aussagekräftige Überschriften, die den Kerninhalt der Folie zusammenfassen.
  • Visuelle Unterstützung: Nutze Grafiken, Diagramme oder Bilder, um die Hauptaussage zu verdeutlichen. Komplexe Zusammenhänge lassen sich oft besser visuell darstellen.
  • Textliche Prägnanz: Beschränke dich auf wesentliche Punkte. Verwende Stichpunkte oder kurze Sätze statt langer Textpassagen.
  • Logischer Aufbau: Achte darauf, dass jede Folie logisch zur nächsten überleitet und Teil einer kohärenten Gesamtgeschichte ist.
  • Selbsterklärend: Jede Folie sollte für sich verständlich sein, ohne dass zusätzliche mündliche Erklärungen nötig sind.
  • Zielgruppenorientierung: Passe den Inhalt an die Bedürfnisse und Interessen deiner Leser (z.B. Investoren) an.
  • Daten und Fakten: Untermauere deine Aussagen mit konkreten Zahlen und Fakten, wo es sinnvoll ist.
  • Konsistentes Design: Verwende ein einheitliches Layout und Farbschema, um die Lesbarkeit zu erhöhen und einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.
  • Überprüfung durch Dritte: Lass dein Read Deck von jemandem lesen, der nicht mit deinem Projekt vertraut ist, um sicherzustellen, dass jede Folie verständlich und aussagekräftig ist.

Indem du diese Punkte beachtest, kannst du ein Read Deck erstellen, bei dem jede Folie eine klare, eigenständige Aussage hat und gleichzeitig zur Gesamtbotschaft deines Unternehmens beiträgt.

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Peter Godulla ist seit 2018 Partner und fester Teil der Gründungswoche und hat schon mehrere Premieren in das Startup-Ökosystem an den Niederrhein gebracht. Die erste FuckUp-Night in 2018. Das erste Pitch Deck Training in 2019. Die erste Unternehmer:innen Wanderung in 2023.

Dyck Godulla Sellier Partner der Gründerwoche
Von |2024-09-14T16:58:32+02:00März 14th, 2024|
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